Bauwelt

Exportschlager Wettbewerb

Partylandschaften vor dem PS1 in New York und dem MAXXI in Rom

Text: Meyer, Friederike, Berlin

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PS1 New York
Sieger: Interboro Partners

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MAXXI Rom
Sieger: stARTT

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Exportschlager Wettbewerb

Partylandschaften vor dem PS1 in New York und dem MAXXI in Rom

Text: Meyer, Friederike, Berlin

Einen Wettbewerb für junge Architekten durchführen, die Ideen realisieren lassen und darin Parties feiern, so funktioniert das Young Architects Program des New Yorker MoMA. Nun wurde es nach Rom exportiert.
Man nehme den Vorplatz eines Museums und erkläre ihn für die Sommermonate zur Veranstaltungsfläche. Frage Kuratoren und Kritiker nach jungen, interessanten Büros, bitte diese ein Partyambiente mit Sitzgelegenheiten, Schattenspendern und Wasserelementen zu entwerfen, wähle die beste Idee, gebe deren Verfassern rund 80.000 Dollar und lasse sie bauen. So macht es das MoMA seit 12 Jahren für den Hof des PS1 in Queens (Bauwelt 30.10, 15.08, 30.03, 32.02). Vom Young Architects Program (YAP) profitieren alle: Die Partygäste werden jedes Jahr neu überrascht, die Presse erhält bunte Bilder, das junge Büro gelangt ins Rampenlicht und das MoMA kann sich als Förderer inszenieren. Nun ist das YAP zur Marke geworden, die New Yorker kooperieren mit dem Kunstmuseum MAXXI in Rom. Für den Platz vor dem Neubau von Zaha Hadid (Bauwelt 3.10) fand zeitgleich ein Wettbewerb nach genau den gleichen Regeln statt wie für den PS1-Hof – und unter „Aufsicht“ der MoMA-Kuratoren Barry Bergdoll und Klaus Biesenbach, die in beiden Juries vertreten waren. Im Juni soll in Rom und New York eröffnet werden.
Whatami
Der Siegerentwurf für das MAXXI stammt von Simone Capra und Claudio Castaldo, die in Rom das Büro stARTT betreiben. Mit „Whatami“ schlagen sie eine Gruppe beweglicher Inseln für Bühne und Sitzflächen vor, die von blumenförmigen Schirmen beschattet werden. Ihren Entwurf erklären sie mit Verweisen auf das Werk zweier Personen: des britischen Kupferstechers John Spilsbury, der im 18. Jahrhundert Kar­-ten als Lehrmaterial in zusammenlegbare Stücke aufgeteilt hat und als Erfinder des Puzzles gilt, das ganz früher auch als „What Am I?“ bezeichnet wurde, und des italienischen Arte Povera-Künstlers Alighiero Boetti, der Landkarten in Wandteppiche gewebt hat und nach dem der Platz benannt ist.
Holding Pattern
Der Siegerentwurf „Holding Pattern“ von Interboro Partners für den PS1-Hof ist von Partizipations- und Recyclingüberlegungen geprägt. Tobias Armborst, Daniel D’Oca und Georgeen Theodore planen unter anderem Bänke, Tischtennisplatten und Flutlich­ter aufzustellen – Wünsche der Nachbarn, die die Elemente später bekommen sollen. Den siebeneckigen Hof wollen sie mit gespannten Seilen verschatten und dabei an die Zeichnungen des Architekten Hugh Ferriss erinnern, der die New Yorker Bauordnung von 1916, dernach die Gebäudevolumen entsprechend einer mathematischen Formel festgelegt wurden, eindrucksvoll visualisiert hat. „Interboros Arbeit ist bescheiden und engagiert und steht im Gegensatz zu den aufwendigen computergenerierten Formen, die in den vergangenen Jahren dominiert haben.“, lobte Jurymitglied Barry Bergdoll.
Fakten
Architekten Interboro Partners, Brooklyn; stARTT, Rom
aus Bauwelt 11.2011
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