Bauwelt

Bauhaus erkunden, Moschee bauen

Text: Kil, Wolfgang, Berlin; Redecke, Sebastian, Berlin

Bauhaus erkunden, Moschee bauen

Text: Kil, Wolfgang, Berlin; Redecke, Sebastian, Berlin

Noch knapp zehn Wochen, dann ist es geschafft: Hundert Jahre Bauhaus sind abgefeiert. In einem noch nie dagewesenen Marathon an Ausstellungen, Festivals, Konferenzen, Symposien, Vortragsabenden, TV-Serien, Schülerworkshops, sogar Laternenumzügen haben Museen, Hochschulen, Kunstvereine, kommunale Ämter, Volkshochschulen und andere Kulturträger der legendären Kunst- und Architekturschule ihre jeweilige Reverenz erwiesen. Stolze 21 Millionen Euro haben Kulturstaatsministerin und Bundeskulturstiftung für die zahllosen Events und Initiativen locker gemacht. Haben sie damit auch neue Blicke auf das Zeitalter der Moderne eröffnet? Es wäre gut, sich darüber einmal Rechenschaft zu geben.
Die Sammlungsinstitute in Weimar, Dessau und Berlin hatten versprochen, die „Impulse des Bauhauses für unsere Gegenwart und Zukunft zu erkunden.“ Dafür sollten alle drei Städte neue Museen erhalten. Weimar eröffnete zuerst und wurde von der Kritik reichlich gezaust. In Berlin denken sie „mit aller Vorsicht“ an Ende 2023 (und ziehen sich derweil mit einer respektablen Gastausstellung im Gropius-Bau aus der Affäre). Zur Einweihung in Dessau am 8. September war nun die Spannung groß: Mit welchen Akzenten würden sie hier ihre Erzählung gegenüber den beiden anderen Häusern pointieren? Inhaltlich sind die vierzehn Jahre Realexistenz der Schule weithin auserzählt, und die Zahl der in den Sammlungen bewahrten Objektschätze ist nicht grenzenlos. Aber Dessau ist der Ort, an dem das Bauhaus sich der Serienproduktion zuwandte, und der Architektur. Es gibt also richtige Häuser zu bewundern wie auch über Fluch und Segen der Industriemoderne zu reflektieren. Obendrein ist da ein großes Forschungsdesiderat: Was wurde aus den Ideen des Bauhauses in der DDR, zu der Dessau schließlich vierzig Kalte-Kriegs-Jahre gehörte? Weil rein museale Präsentationen derart vielschichtige Fragen gar nicht in der gebotenen Tiefe ausdeuten können, hat die Bauwelt versucht, den Kuratoren einige Hintergrundfakten zu entlocken.

Jürgen Engel in Algier

Die drittgrößte Moschee der Welt steht in Algier und wird noch nicht genutzt, da Algerien zurzeit ein Staatspräsident für die offizielle Einweihung fehlt. Nach letztem Stand soll ein neuer Präsident am 12. Dezember gewählt werden. Die neue Moschee hat KSP Jürgen Engel Architekten entworfen und über alle Leistungsphasen betreut. In einem Interview erzählt Engel von der teilweise sehr aufreibenden Planung, von den Erfahrungen mit den Chinesen auf der Baustelle und warum Algier für ihn auch persönlich eine Bereicherung war.

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