Bauwelt

Reduziert

Das Keltenmuseum am Glauberg

Text: Drewes, Frank F., Herzebrock-Clarholz

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Reduziert

Das Keltenmuseum am Glauberg

Text: Drewes, Frank F., Herzebrock-Clarholz

Corten und Glas – mit der Reduktion auf wenige Materialien gewannen kadawittfeldarchitektur 2006 den Wettbewerb für das Keltenmuseum am Glauberg. Bestechend war das klare Konzept eines Cortenstahlkörpers, der sich teleskopartig aus dem Hang schiebt und das Hügelgrab in den Fokus nimmt. Die monolithische Box schafft den eleganten Brückenschlag zwischen solider Schwere (dunkler Ausstellungsraum für die lichtempfindlichen Exponate) und schwebender transparenter Leichtigkeit (Café und Eingangsbereich sowie Panoramaraum). Corten tritt als einziges erkennbares Material auf und vermittelt sinnbildhaft den Bezug zur frühen Eisenzeit. Glasflächen unterstreichen mit ihrer immateriellen Anmutung die Solidität des archaischen Metallkörpers. Das komplett schwarz gehaltene Interieur bildet eine Schatzkammer, in der die Funde inszeniert werden können.
Das Buch ist eine wunderbare Ergänzung zum Gebäude bzw. zum Besuch des Keltenmuseums. Der Architektur wie auch dem Layout und der Aufmachung des Buches liegt dieselbe Philosophie zugrunde: Reduktion auf wenige Kernaspekte und disziplinierte Gestaltung bis ins Detail. So wie dem Museumsbau jede Aufgeregtheit fremd ist, so gibt sich auch das Layout des Buches klassisch und fokussiert. Dabei ist nicht zu übersehen, dass sowohl der solitäre Neubau in der Landschaft als auch die Erscheinung es Buches alles andere als von der Stange sind. Unabhängig vom Wettbewerb erhielt kadawittfeldarchitektur später auch den Auftrag zum Entwurf der Ausstellungskonzeption, was zu einer durchgängig ablesbaren Handschrift führte.
Das Keltenmuseum am Glauberg
Hrg. von Ralf Ferdinand Broekman und Olaf Winkler
80 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, 19 Euro
Verlag Müller + Busmann, Wuppertal 2013
ISBN 978-3-928766-99-9
Fakten
Autor / Herausgeber Ralf Ferdinand Broekman und Olaf Winkler
Verlag Müller + Busmann
aus Bauwelt 37.2014
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