Bauwelt

Urbane Mitte am Gleisdreieck

Eine der letzten großen Bauflächen im Zentrum Berlins wird zu einem urbanen Stadtquartier

Text: Bindas, Johanna, Nürnberg

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    ein 1. Preis Ortner & Ortner Baukunst passt die Baukörper in ihrer Geometrie an die spezifische Struktur des Grundstücks an
    Abb.: Ortner & Ortner Baukunst

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    Modellfoto: C4C

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    ein 1. Preis COBE Berlin platziert geometrisch einfache Gebäude mit stark variierenden Fassaden
    Abb.: COBE Berlin

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    Abb.: COBE Berlin

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    ein 1. Preis COBE Berlin
    Modellfoto: C4C

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Urbane Mitte am Gleisdreieck

Eine der letzten großen Bauflächen im Zentrum Berlins wird zu einem urbanen Stadtquartier

Text: Bindas, Johanna, Nürnberg

„Die Urbane Mitte am Gleisdreieck soll zu einem besonderen Stück Stadt werden.“ So lautet der erste Satz des Konsenskonzepts, welches die COPRO Gruppe gemeinsam mit Experten und Bürgern angefertigt hat. Das Unternehmen, 1993 in Berlin gegründet, kaufte das rund 40.000 Quadratmeter große Grundstück zwischen dem Park am Gleisdreieck und dem U-Bahnhof Gleisdreieck, an dem sich die vielbefahrenen Linien der U1 und U2 kreuzen. Über dem denkmalgeschützten U-Bahn-Kreuz sollen knapp 110.000 Quadratmeter Geschossfläche entstehen. Sechzig bis siebzig Prozent der Flächen sind für Büros und Hotels vorgesehen. In den Hochhäusern sollen flexible und anpassungsfähige Räume für die „Arbeitswelt 4.0“ geschaffen werden, in den Erdgeschoss-Zonen ist Platz für Freizeit, Versorgung, Kunst und Kultur geplant. Aufgrund der hohen Lärmemission ist Wohnen überhaupt nur auf etwa zehn bis zwanzig Prozent der Flächen möglich.
Die COPRO Gruppe setzt auf die Beteiligung der Bürger. In einem sechsmonatigen Werkstattverfahren fanden drei Fachdiskussionen mit anschließenden Bürgerdialogen statt. In der ersten Runde wurden die Interessen aufgenommen, in der zweiten Runde Lösungen entwickelt. Zum Ende des mehrmonatigen Verfahrens verfasste man in einer dritten Runde ein Konsenskonzept, welches die Grundlage für Aufstellungsbeschluss und Wettbewerb bildet.
Im Juli 2015 wurden fünfundzwanzig renommierte Architekturbüros geladen, unter anderem OMA, Zaha Hadid Architects und UNStudio. Die Integration der historischen Bezüge, die Konzipierung eines lebendigen und nachhaltigen Stadtquartiers, sowie die Integration der geplanten Bahntrasse der S21 waren wesentliche Vorgaben für die Wettbewerbsteilnehmer. Nach der ersten Jurysitzung arbeiteten sieben Büros ihre Entwürfe aus, welche anschließend von der Öffentlichkeit begutachtet, kommentiert und bewertet wurden. Nach der zweiten Jurysitzung standen die Sieger fest.
Die beiden Vorschläge der Berliner Architekturbüros Ortner & Ortner Baukunst und COBE Berlin setzten sich in der zweiten Wettbewerbsphase durch. Das Preisgericht betonte, dass es den beiden Siegern am besten gelungen sei, die Geschichte, die Identität sowie die Werte des Ortes und seines Umfelds zu berücksichtigen. Nach den Wünschen von Marc F. Kimmich, Gesellschafter der COPRO Gruppe, wird die „prominente Baulücke nicht nur mit Beton gefüllt, sondern mit neuem Leben erfüllt.“
Der nördlich gelegene Potsdamer Platz ist fußläufig zu erreichen; auf der östlichen Seite wird das Grundstück vom U-Bahnhof Gleisdreieck sowie dem Außengelände des Technikmuseums begrenzt, südwestlich vom Park am Gleisdreieck eingefasst. Das Wettbewerbsgebiet erstreckt sich über eine Länge von 520 Metern, in der Breite variiert es zwischen 35 und 130 Metern. Bei beiden Lösungen wird das Thema Urbanität groß geschrieben.
Das Büro Ortner & Ortner Baukunst schaffte es, mit skulpturalen Baukörpern, welche auf trapezförmigen Grundrissen basieren, ihren Entwurf an die vorhandenen Rahmenbedingungen anzupassen. Die 50 bis 65 Meter hohen Gebäude werden durch Sockelgeschosse verbunden und sind so an die öffentlichen Verkehrsmittel angebunden. Aus den städtischen Bezügen und Verbindungen wird ein Gebäudeviertel entwickelt, dessen Silhouette eine differenzierte Struktur von Enge und Weite abbildet. Auf diese Weise, so Markus Penell, Gesellschafter von Ortner & Ortner Baukunst, „entsteht in einem dichten Ensemble vielfältiger Baukörper und öffentlicher Räume ein Stadtviertel mit eigener Prägung: markant und gemischt, aber auch durchlässig und luftig zum Park.“
„Hyper-urban, super metropolitan und mit hohem lokalen Wiedererkennungswert“, das waren die Leitideen von Vanessa Miriam Carlow vom Büro Cobe Berlin. Die Architektin analysierte Berlins Bahnhöfe, Blöcke und Hochhäuser und entwickelte durch die Addition der lokalen Archetypen ihre „Urbane Mitte am Gleisdreieck“. In der Beurteilung der Arbeiten heißt es, „die konsequente Herleitung verspricht ein zeitgenössisches Quartier auf Basis eines typischen Berliner Raum- und Formcharakters.“ Die rechteckigen Hochhäuser, mit Höhen von achtzig bis neunzig Metern, versprechen durch ihre einfache Geometrie eine ökonomische Umsetzung. Die leicht versetzten Erdgeschosszonen verbinden den öffentlichen Raum mit den Bürohäusern.
Nun folgt das Bebauungsplanverfahren. Die Architekten haben bis Anfang 2016 Zeit, ihre Entwürfe zu überarbeiten. Ende Januar wird entschieden, ob und inwieweit beide Ideen als Grundlage für einen Masterplan verwendet werden. Rund 400 Millionen Euro sollen investiert und 2018 mit dem Bau begonnen werden.
Nichtoffener 2-phasiger städtebaulicher Realisierungswettbewerb
1. Preis (15.000 Euro) Ortner & Ortner Baukunst, Berlin
1. Preis (15.000 Euro) COBE Berlin, Berlin
3.Preis (6250 Euro) Ingenhoven Architects, Düsseldorf
4.Preis (6250 Euro) Sauerbruch Hutton, Berlin
Fachpreisrichter
Dörte Gatermann (Vorsitz), Anett-Maud Joppien, Ingo Kanehl, Andreas Quednau, Amandus Sattler, Jürgen Weidinger
Wettbewerbsbetreuung
C4C | competence for competitions               

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