Bauwelt

Flimmerkiste am Kulturforum

Was tut sich eigentlich am prominentesten Bauplatz Berlins? Kaye Geipel glaubt nicht daran, dass am Kulturforum mehr als ein blitzsauber detailliertes neues Museum entstehen wird

Text: Geipel, Kaye, Berlin

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    Das Museum des 20. Jahrhunderts am Berliner Kulturforum nach den überarbeiteten Plänen von Herzog & de Meuron
    Bild: Herzog & de Meuron

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    Das Museum des 20. Jahrhunderts am Berliner Kulturforum nach den überarbeiteten Plänen von Herzog & de Meuron

    Bild: Herzog & de Meuron

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    Westfassade
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    Die geplante Nordtreppe
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    Das Kulturforum am Potsdamer Platz mit dem M20
    Bild: Herzog & de Meuron

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    Das Kulturforum am Potsdamer Platz mit dem M20

    Bild: Herzog & de Meuron

Flimmerkiste am Kulturforum

Was tut sich eigentlich am prominentesten Bauplatz Berlins? Kaye Geipel glaubt nicht daran, dass am Kulturforum mehr als ein blitzsauber detailliertes neues Museum entstehen wird

Text: Geipel, Kaye, Berlin

Knapp zwei Jahre war Funkstille. Am 9. Oktober präsentierten Herzog & de Meuron, wie sie sich die Weiterentwicklung ihres Wettbewerbsgewinns für das Museum des 20. Jahrhunderts vorstellen. Die Kritik an der wuchtigen Scheunenform, die Mies, Scharoun und die Stülerkirche an die Ränder gedrückt hätte, hat Wirkung gezeigt. Aus der Scheune wurde ein allseits perforiertes Gebilde mit noch mehr ziseliertem Betonziegel und jeder Menge Öffnungen. Die Überarbeitung zeigt feinstes Ornament und flirrende Durchlässigkeit. Herausgekommen ist eine ansprechen­de Kiste, die von einer ganzen Reihe von Schiebetoren, Bild- und Video­flächen und einer Aussparung für den großen Baum unterbrochen wird.
Mit der Erhabenheit von Miesʼ Nationalgalerie können die Basler Architekten auch in der Überarbeitung kaum etwas anfangen – der Sockel der Nationalgalerie und die Scheunentore des neuen Geschwisterbaus schweigen sich an. Aber zu Scharouns Philharmonie hin ist jetzt mächtig was los. Unter dem eingezogenen Satteldach gibt es einen Mix von Freitreppen, Galerien und einem eingehängten Betonkubus. Mehr Kunst-Supermarkt und viel weniger Scheunentempel, mit exzellenten Details, aber auf den ersten Blick kraftlos und ziemlich gefällig. Eine Berliner Lösung: Es wird so lange brav zurechtgeschnitzt, bis es allen Verantwortlichen passt. In seinem von Berlins Senatsbaudirektorin hochgelobten Erläuterungstext schrieb Jacques Herzog im Oktober 2016: „Wie ein Tempel ist (das neue Museum) auch ein Ort der Stille und des Nachdenkens, der Wahrnehmung von Kunst, der Wahrnehmung von sich selbst.“ Hehre Worte. Einen Tempel der Stille will aber in Berlin heute niemand mehr, einen von Herzog & de Meuron veredelten architektonischen Alleskönner schon. Niemand sollte nun mehr glauben – auch wenn die mutmaßlich immer weiter steigenden Baukosten eine analoge Entwicklung nahelegen – dass am Kulturforum ein einzigartiges architektonisches Wagnis entsteht, ein Zeichen für die Stadt im 21. Jahrhundert, wie es Hamburg mit der Elbphilharmonie zustande gebracht hat.

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