Bauwelt

Auf Hochglanz getrimmt

Selmanagićs Aula an der Kunsthochschule Weißensee

Text: Kasiske, Michael, Berlin

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    Nach mehrjähriger Schließung und Restaurierung wieder hergestellt: Die Aula der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ...
    Phillip Lohöfener

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    ... sieht mit Unterstützung des Denkmalprogramms der Wüstenrot-Stiftung wieder annähernd so aus wie zur Bauzeit 1954-56.
    KHB Archiv, Eike Schmidt, 1969

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    ... sieht mit Unterstützung des Denkmalprogramms der Wüstenrot-Stiftung wieder annähernd so aus wie zur Bauzeit 1954-56.

    KHB Archiv, Eike Schmidt, 1969

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    Auch das Wandgemälde "Wendepunkt" von Arno Mohr im Vorraum der Aula ist von der Einhausung befreit.
    Phillip Lohöfener

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    Auch das Wandgemälde "Wendepunkt" von Arno Mohr im Vorraum der Aula ist von der Einhausung befreit.

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    Eine Ausstellung mit Fotos von Zeitzeugen erinnert derzeit in Weißensee an den 1986 verstorbenen Architekten der Hochschule, Selman Selmanagić, ...
    Dietmar Kuntzsch

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    Eine Ausstellung mit Fotos von Zeitzeugen erinnert derzeit in Weißensee an den 1986 verstorbenen Architekten der Hochschule, Selman Selmanagić, ...

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    ... der von 1950 bis 1970 auch der Leiter der Architekturabteilung der Kunsthochschule Weißensee war (im Bild 1958 mit den Studentinnen Christiane Miko und Babette Svenson)
    Dietmar Kuntzsch

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    ... der von 1950 bis 1970 auch der Leiter der Architekturabteilung der Kunsthochschule Weißensee war (im Bild 1958 mit den Studentinnen Christiane Miko und Babette Svenson)

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    Selman Selmanagić war von 1929 - 32 Schüler am Bauhaus Dessau.

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    Selman Selmanagić war von 1929 - 32 Schüler am Bauhaus Dessau.

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    Zwischen 1935-39 arbeitete Selmanagić in Palästina, zunächst im Büro von Richard Kauffmann, dann selbständig (Bild: Wohnhaus für arabische Familien in Jerusalem, 1938). Kauffman soll ihn enlassen haben, nachdem bekannt wurde, dass Selmanagic Moslem ist,
    Archiv Selmanagić

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    Zwischen 1935-39 arbeitete Selmanagić in Palästina, zunächst im Büro von Richard Kauffmann, dann selbständig (Bild: Wohnhaus für arabische Familien in Jerusalem, 1938). Kauffman soll ihn enlassen haben, nachdem bekannt wurde, dass Selmanagic Moslem ist,

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    ... wie in der neuen Ausgabe der "Bauhaus"-Zeitschrift nachzulesen ist.
    www.bauhaus-dessau.de

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    Nach einem Aufenthalt in Jugoslawien ging er 1945 nach Deutschland (im Bild mit Peter Flierl).
    Dietmar Kuntzsch

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    Nach einem Aufenthalt in Jugoslawien ging er 1945 nach Deutschland (im Bild mit Peter Flierl).

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    1950 wurde er Professor in Weißensee. Die Kunsthochschule ist einer der wenigen Neubauten, die der Bauhäusler Selmanagić in der DDR realisieren konnte.
    Kunsthochschule Weissensee

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    1950 wurde er Professor in Weißensee. Die Kunsthochschule ist einer der wenigen Neubauten, die der Bauhäusler Selmanagić in der DDR realisieren konnte.
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    Zu seinem Werk gehören Möbelentwürfe, für die er Tonmodelle anfertigte.
    Dietmar Kuntzsch

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    Zu seinem Werk gehören Möbelentwürfe, für die er Tonmodelle anfertigte.

    Dietmar Kuntzsch

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    Rückseite des Fotos.
    Dietmar Kuntzsch

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    Rückseite des Fotos.

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    1957: Schwimmhalle, Studienarbeit Architektur: Entwurf Lothar Neumann, betreut von Selmanagić
    Lothar Neumann

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    1957: Schwimmhalle, Studienarbeit Architektur: Entwurf Lothar Neumann, betreut von Selmanagić

    Lothar Neumann

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    1958 Schwimmhalle für Schwedt, Idee: Selman Selmanagić, Zeichnungen und Modell: Lothar Neumann
    Lothar Neumann

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    1958 Schwimmhalle für Schwedt, Idee: Selman Selmanagić, Zeichnungen und Modell: Lothar Neumann

    Lothar Neumann

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    1958: 1. Preis im Wettbewerb Müggelturm in Berlin; Studentenkollektiv Neumann, Streitparth, Wagner, Weißhaupt, betreut durch Selmanagić

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    1958: 1. Preis im Wettbewerb Müggelturm in Berlin; Studentenkollektiv Neumann, Streitparth, Wagner, Weißhaupt, betreut durch Selmanagić

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    1959-1960 Städtebaulicher Entwurf für Schwedt, Selmanagić am Modell

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    1959-1960 Städtebaulicher Entwurf für Schwedt, Selmanagić am Modell

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    1950: Modell des Walter-Ulbricht-Stadions (später: Stadion der Weltjugend) an der Berliner Chausseestraße
    Archiv Selmanagić

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    1950: Modell des Walter-Ulbricht-Stadions (später: Stadion der Weltjugend) an der Berliner Chausseestraße

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    Das Stadion mit dem gerundeten Zeitnehmerturm ...
    Archiv Selmanagić

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    Archiv Selmanagić

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    ... wurde für die Olympia-Bewerbung Berlin 2000 abgerissen. Heute entsteht auf dem Grundstück der BND-Neubau von Jan Kleihues.
    Archiv Selmanagić

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    ... wurde für die Olympia-Bewerbung Berlin 2000 abgerissen. Heute entsteht auf dem Grundstück der BND-Neubau von Jan Kleihues.

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    Der ebenfalls in Berlin-Mitte gelegene Weinbergspark (Selman Selmanagić mit Peter Flierl, 1955-56) ist bis heute in Benutzung.

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    Der ebenfalls in Berlin-Mitte gelegene Weinbergspark (Selman Selmanagić mit Peter Flierl, 1955-56) ist bis heute in Benutzung.

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Philip Lohhöfener

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Philip Lohhöfener


Auf Hochglanz getrimmt

Selmanagićs Aula an der Kunsthochschule Weißensee

Text: Kasiske, Michael, Berlin

Mit Vorträgen und einem Festakt eröffnete die Kunsthochschule Weißensee in Berlin ihre frisch sanierte Aula wieder. Die Restaurierung dieses Kleinods der Nachkriegsarchitektur ist allemal ein Gewinn, finanziert wurde sie von der Wüstenrot-Stiftung.
„Sie hatten vor der Tür, auf der in verschnörkelten Buchstaben ‚Aula‘ stand, eine Weile gezögert. Trullesand hatte das Wort auseinandergenommen: ‚Aula. Kenn ich nicht. Aule kenn ich.‘ Aber drinnen hatte er nur erschrocken gesungen: ‚Vvvater, die Scheuheune brennt!‘“ Ähnlich wie die Protagonisten beim Eintritt in „die Aula“ der barocken Universität Greifswald in Hermann Kants gleichnamigen Roman mögen die Studenten überwältigt gewesen sein, als sie 1956 den Versammlungsraum der neu errichteten Kunsthochschule Weißensee betraten. Jedenfalls ließ sich das vermuten, als der denkmalpflegerisch instand gesetzte Saal zur Wiedereröffnung Anfang Februar feierlich erstrahlte.

Kaum erinnerbar ist darob die Bestürzung der Gäste, die vor sieben Jahren den 100. Geburtstag des Architekten Selman Selmanagić (1905–1986) in der von ihm entworfenen Aula begingen: Die Innenausstattung war bis zur Unkenntlichkeit heruntergekommen, das Wandgemälde „Wendepunkt“ von Arno Mohr im Vorraum eingehaust (Bauwelt 21.05). Der Leiter des Landesdenkmalamtes, Jörg Haspel, war damals sichtlich schockiert. Zwei Jahre später schlug er den Raum, der ein frühes Zeugnis für Innenraum­gestaltung der DDR-Moderne ist, der Wüstenrot-Stiftung als Projekt für ihr Denkmalprogramm vor.
Nach einer Machbarkeitsstudie beauftragte die Stiftung die Hausarchitekten der Kunsthochschule, Baukanzlei Fiel Jenrich, mit der Instandsetzung des inzwischen gesperrten Raums. In Abstimmung mit dem wissenschaftlichen Beirat für Denkmalpflege der Stiftung wurde das gemeinsame Ziel formuliert, den Raum substantiell so original wie möglich zu erhalten. Dennoch kam es zu ausschweifenden Disputen, etwa darüber, ob den Spuren des Gebrauchs oder dem ursprünglichen feierlichen Glanz Vorzug gegeben werde solle, so dass sich Außenstehende zuweilen vorkamen wie in einem Stück von Loriot.

Einheitliches mittleres Braun

Der Glanz setzte sich durch, die edlen Holzfurniere wurden nach gründlicher Reinigung mit Politur auf Hochglanz getrimmt. Anders als bei einem Anschliff, der auch die Substanz vermindert hätte, verleugnen die Oberflächen nicht ihr Alter: Durch das Tageslicht erscheinen sie in einem einheitlichen mittleren Braun und unterscheiden sich allein durch die Maserung.
In der wieder sichtbaren feinsinnigen Abstimmung zwischen Rahmen und Füllungen offenbart sich Selmanagić als ein im Handwerk geschulter „Tischler-Architekt“. In den 50er Jahren war er für die Deutschen Werkstätten Hellerau, die seinerzeit auch den Innenausbau von Aula und Vorraum ausführten, als Innenarchitekt tätig gewesen. Bei seinen Möbeln, von denen einige aktuell in einer kleinen Ausstel­lung über seine Schüler im Foyer der Kunsthochschule zu sehen sind, stand Bequemlichkeit vor der Form. Bedauerlich, dass für die Aula, deren Bestuhlung vor vierzig Jahren verloren ging, nicht auf Entwürfe von ihm, wie etwa den sogenannten „Seminarstuhl“, zurückgegriffen wurde.

Ein unabhängiger Charakter

Wer war der Bauhäusler, Architekt und Hochschullehrer Selmanagić? Diese Frage konnte in den die Wiedereröffnung begleitenden Vorträgen nur unzureichend erörtert werden. Die Architekturhistorikerin Simone Hain hob ihn ausdrücklich aus dem Bannkreis des Bauhauses heraus und beschrieb anschaulich den unabhängigen Charakter seiner Interpretation der Moderne. Wie bei der Aula, die in dem Verzicht auf Dekoration und der gleichzeitigen „Körperlichkeit“ – worauf einer seiner ehemaligen Studenten hinwies – zwischen Moderne und der damals staatlich sanktionierten „nationalen Tradition“ changiert.
Der DDR war Selmanagić verbunden, sah er doch in der Vergesellschaftung von Grund und Boden den ausschlaggebenden Vorteil für die Verwirklichung städtebaulicher Ideen. Allein deshalb gehörte die Wiederherstellung des Gemäldes von Mohr, das die Bodenreform zum Inhalt hat, unabdingbar zur Instandsetzung.
Die Wüstenrot-Stiftung hat indessen für den stillgelegten Umlauftank 2 von Ludwig Leo eine Machbarkeitsstudie erarbeiten lassen. Sie lässt hoffen, dass auch diesem Berliner Bauwerk die dringend notwendige Sanierung widerfährt.
Fakten
Architekten Selmanagić, Selman (1905–1986)
aus Bauwelt 8.2012
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