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Das Erste Haus 2017: Preisträger


Text: Delalex, Gilles, Paris; Moreau, Yves, Paris


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    Ein „urbanes Regal“, das Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen zusammenbringt.
    Foto: Maxime Delvaux

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    Ein „urbanes Regal“, das Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen zusammenbringt.

    Foto: Maxime Delvaux

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    Eine großzügige, offene Treppenanlage erschließt die unterschiedlichen Bereiche des Gebäudes.
    Foto: Maxime Delvaux

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    Eine großzügige, offene Treppenanlage erschließt die unterschiedlichen Bereiche des Gebäudes.

    Foto: Maxime Delvaux

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    Studio Muoto arbeitet von Paris aus. Muoto ist Finnisch und bedeutet Form. Gilles Delalex, Jahrgang 1972, und Yves Moreau, geboren 1976, gründeten das Büro 2003, nachdem sie den Wettbewerb Europan 7 mit einem Projekt für Villeurbanne gewonnen hatten.
    Foto: Maxime Delvaux

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    Studio Muoto arbeitet von Paris aus. Muoto ist Finnisch und bedeutet Form. Gilles Delalex, Jahrgang 1972, und Yves Moreau, geboren 1976, gründeten das Büro 2003, nachdem sie den Wettbewerb Europan 7 mit einem Projekt für Villeurbanne gewonnen hatten.

    Foto: Maxime Delvaux

Das Gebäude ist eine öffentliche Einrichtung und Teil des neuen Campus von Paris-Saclay. Es kombiniert einen Mix unterschiedlicher Angebote: Räume für In- und Outdoor-Sport, Restaurant und Cafeteria, einen Platz für Fußgänger, Terrassen zur Straße, Abstellplätze für Autos, Fahrräder und Lieferanten. Diese Aktivitäten wurden übereinander gestapelt, mit dem Dach als Pa­norama-Sportplatz für Fuß- und Basketball-Spiele. Diese verschiedenen Bereiche werden über eine offene Treppenanlage miteinander verbunden, welche separate Zugänge erlaubt. Das Gebäude ist als eine Art „urbanes Regal“ konzipiert, ein vertikaler öffentlicher Raum, Tag und Nacht zugänglich für alle Besucher des Campus. Diese Gemeinschaftseinrichtung ermöglicht durch den Mix von üblicherweise voneinander getrennten Aktivitäten die Begegnung unterschiedlicher Nutzergruppen, die zwar einander benachbart agieren, aber selten zusammenkommen: Studenten, Angestellte, Lehrkräfte und Forschende.
Als Antwort auf das geringe Baubudget wurde das Gebäude als minimalistische Konstruktion konzipiert, erstellt aus rauen Materialien, gefügt mit widerstandsfähigen und dauerhaften Details, die das Gebäude altern lassen, ohne eines großen Wartungsaufwands zu bedürfen. Diese Herangehensweise erlaubte es uns, einen großzügigen öffentlichen Raum in die Erstellungskosten hineinzurechnen; eine begrünte Fußgängerverbindung des Neubaus mit den vorhandenen Universitätsgebäuden in der Nachbarschaft. Die vertikale Organisation des Gebäudes minimiert seinen Fußabdruck.

Die Chance, ein öffentliches Gebäude als erstes Projekt zu realisieren und so mit einem vergleichsweise großen Projekt zu starten, ist die Ausnahme. Wie kamen Sie zu diesem Auftrag?

Wir hatten seit 2008 Zugang zu öffentlichen Aufträgen, als wir einen Förderpreis des französischen Kulturministeriums für junge Architekten zugesprochen bekamen. Seitdem haben wir mehrere öffentliche Wettbewerbe gewonnen. Jener für das Projekt in Paris-Saclay war nicht der erste, aber es ist unsere erste Realisierung.

Mussten Sie sich um die Teilnahme am Wett­bewerb bewerben?

Ja, der Zugang war beschränkt. Wir haben uns beworben und wurden als junges Büro ausgewählt, zusammen mit vier erfahreneren Kollegen.

Konnten Sie ihren siegreichen Entwurf ohne Abstriche realisieren?

Wir mussten Kompromisse eingehen, vor allem mit Blick auf das Budget. Das raue Finish, das das ganze Gebäude ausmacht, war unsere Strategie, um den Beschränkungen zu begegnen.

Die Konstruktion ist fast vollständig sichtbar. Wie ist es Ihnen gelungen, dennoch die erforderliche Energiebilanz zu erreichen?

Wir mussten besondere Lösungen für die Wärmedämmung finden. So sind in diesem Gebäude nur die beheizten Räume gedämmt, etwa die Hälfte des Volumens. Dann konzipierten wir jeden einzelnen Bereich als „Blase“ mit hoher Isolierung von den angrenzenden Räumen, was auch der tageszeitlich versetzten Nutzung der unterschiedlichen Räume entspricht. Verkehrsflächen und Technikräume beispielsweise sind nicht gedämmt. Außerdem benutzten wir Flächenheizstrahler, die die Menschen wärmen, nicht die Luft; eine Lösung, die wirklich reagieren kann. Das Restaurant etwa wird nur wenige Stunden am Tag genutzt. Es muss erst kurz vor Eintreffen der ersten Gäste beheizt werden, danach sorgt die Wärmeabstrahlung der Menschen selbst für die nötige Erwärmung. Unsere Strategie war es, auf Reaktivität zu setzen statt auf Trägheit. Schließlich nutzten wir die Tech-nik der „umgedrehten Decke“, indem wir die Dämmung auf den Deckenplatten und nicht darun­-ter anordneten, so dass wir die Untersicht roh belassen konnten.

Wenn Sie zurück schauen auf Ihr Studium, fehlen Ihnen bestimmte Inhalte für die Praxis?

Ganz bestimmt. Technische Aspekte bleiben schwierig zu beherrschen. Wenn die Haustechnik sichtbar bleibt, müssen wir so viel über sie wissen wie über „echte“ Baustoffe, als wären wir High-Tech-Architekten, auch wenn wir Low-Tech bleiben wollen.



Fakten
Architekten Studio Muoto, Paris
aus Bauwelt 1.2017
Artikel als pdf

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