Bauwelt

Städte ohne Zukunft?

Text: Schultz, Brigitte, Berlin

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    Nie bewohnt: Die UFO-Häuser von San Zhi. 1978 begann der Bau der Feriensiedlung in Taiwan.
    Rob Tek

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    Nie bewohnt: Die UFO-Häuser von San Zhi. 1978 begann der Bau der Feriensiedlung in Taiwan.

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    Offiziere der US-amerikanischen Armee sollten sich hier von ihren Einsätzen in Asien erholen.
    Rob Tek

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    Offiziere der US-amerikanischen Armee sollten sich hier von ihren Einsätzen in Asien erholen.

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    Die Siedlung wurde nie in Betrieb genommen. Sie galt als verflucht ...
    Rob Tek

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    Die Siedlung wurde nie in Betrieb genommen. Sie galt als verflucht ...

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    ... nach mehreren tödlichen Autounfällen während der Bauarbeiten. 2009 wurden die Häuser abgerissen.
    Rob Tek

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    ... nach mehreren tödlichen Autounfällen während der Bauarbeiten. 2009 wurden die Häuser abgerissen.

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    Verlassen: die russische Bergarbeiterstadt Kadykchan. Nach dem Ende der Sowjetunion ...

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    Verlassen: die russische Bergarbeiterstadt Kadykchan. Nach dem Ende der Sowjetunion ...

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    ... blieben von über 10.000 Bewohnern nur noch weniger als 300.

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    ... blieben von über 10.000 Bewohnern nur noch weniger als 300.

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    Verlassen: die japanische Insel Hashima vor der Stadt Nagasaki. Die Insel diente von 1887 - 1974 ...

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    Verlassen: die japanische Insel Hashima vor der Stadt Nagasaki. Die Insel diente von 1887 - 1974 ...

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    ... als Kohleabbaugebiet. 1959 wurde hier die höchste Bevölkerungsdichte der Welt aufgezeichnet:

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    ... als Kohleabbaugebiet. 1959 wurde hier die höchste Bevölkerungsdichte der Welt aufgezeichnet:

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    5259 Menschen lebten auf Hashima, das entspricht einer Dichte von 83.000 Einwohner pro Quadratkilometer.

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    5259 Menschen lebten auf Hashima, das entspricht einer Dichte von 83.000 Einwohner pro Quadratkilometer.

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    Verspekuliert: Sesena Nuevo in Spanien. 13.500 Wohnungen waren geplant, 5000 sind gebaut worden.

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    Verspekuliert: Sesena Nuevo in Spanien. 13.500 Wohnungen waren geplant, 5000 sind gebaut worden.

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    Die Immobilienkrise führte zum Baustopp. Heute leben nur knapp 750 Menschen in den Spekulationsobjekten.

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    Die Immobilienkrise führte zum Baustopp. Heute leben nur knapp 750 Menschen in den Spekulationsobjekten.

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    Fehlplanung: New Ordos in der inneren Mongolei, einer der reichsten Regionen Chinas.

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    Fehlplanung: New Ordos in der inneren Mongolei, einer der reichsten Regionen Chinas.

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    In fünf Jahren hat die chinesische Regierung eine "New Town" für mehr als 300.000 Einwohner geplant.

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    In fünf Jahren hat die chinesische Regierung eine "New Town" für mehr als 300.000 Einwohner geplant.

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    Zur Stadt fehlt Ordos jetzt nur: die Einwohner. Warum das so ist, lesen Sie in der neuen Stadtbauwelt.

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    Zur Stadt fehlt Ordos jetzt nur: die Einwohner. Warum das so ist, lesen Sie in der neuen Stadtbauwelt.

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Dubai Ruins
Jonas De Ro

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Dubai Ruins

Jonas De Ro


Städte ohne Zukunft?

Text: Schultz, Brigitte, Berlin

Haben unsere Städte eine Zukunft? Wir sind verführt, postwendend zu antworten: Aber natürlich haben sie das! Wir leben schließlich im „Jahrhundert der Städte“, dem viel beschworenen urban age.
Die Schönheit der Stadt mag vielleicht auf dem Spiel stehen, und für so manche ostdeutsche Stadt würde man angesichts der Bevölkerungsprognosen auch nicht die Hand ins Feuer legen, aber der Fortbestand unserer großen Metropolen steht doch außer Frage. Oder?
Am Anfang war der Klimawandel. Im Zuge einer Recherche zu den Auswirkungen der Erderwärmung auf unsere heutigen Siedlungsstrukturen häuften sich auf unseren Schreibtischen Namen, Geschichten und Gerüchte von bedrohten Städten. Venedig als modernes Atlantis? Wir haben von den Prognosen gehört, aber trotzdem: unvorstellbar! Las Vegas und Dubai von der Landkarte getilgt? Man ist versucht zu denken: „Schön wär’s, aber der Kapitalismus wird es zu verhindern wissen...“ Mexico-City versunken? Vielleicht im Verkehr, aber ansonsten...
Doch sind unsere Städte wirklich so widerstandsfähig, ist ihr Niedergang so unwahrscheinlich, wie man gerne glauben möchte? Fern von nebulösen Untergangs-Szenarien war uns diese Frage Anlass, uns genauer umzusehen in der internationalen Stadtlandschaft: Wo gibt es Beispiele von Städten, die bereits von ihren Bewohnern aufgegeben wurden? Sind dies vernachlässigbare Randerscheinungen in dem so gnadenlos erfolgreichen System „Urbanisierung“, oder kann uns der Niedergang einst prosperierender Orte auch etwas über die Zukunft unserer heutigen Städte verraten? Tatsächlich existieren außerhalb der öffentlichen Wahrnehmung eine ganze Reihe von neueren Städten und Siedlungen, die ungenutzt und in verschiedensten Stadien des Zerfalls als „urbane Altlasten“ in der Landschaft liegen und unter dem Schlagwort „moderne Geisterstädte“ subsumiert werden.
Um jede dieser Städte rankt sich eine erschreckende bis skurrile, immer aber faszinierende Geschichte, die meist nach langem Ringen mit der Aufgabe der Stadt endet. Die kleine Auwahl, die wir in der Karte auf der folgenden Doppelseite zusammengestellt haben, gibt einen Eindruck von den vielfältigen Ausprägungen des Phänomens. Was brachte die Menschen dazu, ihre Stadt zu verlassen? Die Geschichten hinter den Stadt-Ruinen handeln nur an der Oberfläche von Statistik und sinkenden Einwohnerzahlen, zwischen den Zeilen erzählen sie vom menschlichen Mangel an Voraussicht, von der Stärke der emotionalen Bindung an einen Ort und von der Anfälligkeit stabil scheinender Systeme.
Das Schicksal verlassener Städte ist letzten Endes Teil derselben politischen, ökonomischen und ökologischen Dynamik, die schon ihre Erbauung bestimmt hat. Die sechs „Geisterstädte“, die wir in diesem Heft detailliert vorstellen, stehen exemplarisch für die Auswirkungen solcher weltweiten Entwicklungen. Die Inselstadt Hashima vor der Küste Japans, einst der am dichtesten besiedelte Ort der Welt, ist ein Beispiel für eine Extremvariante der Deindustrialisierung; die Ausbeutung der Kohlevorkommen entzog der Stadt jegliche Lebensgrundlage. Sie bildet ein thematisches Paar mit einer Inselstadt vor der Küste Aserbaidschans, Neft Dashlari, die Gedanken heraufbeschwört über die absurde Macht des schwarzen Goldes und die Zeit nach dem Erdöl. Pripjat bei Tschernobyl hingegen steht als trauriges Paradebeispiel für Technikgläubigkeit und durch Menschen verursachte Katastrophen fern jeglichen Vergleichs. Das frühere Urlaubsparadies Varosha auf Zypern wiederum, das seit 1974 nicht mehr betreten werden darf, kann nur stellvertretend für eine ganze Reihe von Städten genannt werden, die durch kriegerische Handlungen unbewohnbar geworden sind. Die Geschichte der chinesischen Stadt Ordos schließlich wirft ein Licht auf die neuzeitliche Perversität der „Spekulationsstädte“, die in erster Linie als Immobilieninvestition errichtet werden und in denen Einwohner ein rarer Anblick sind. Ergänzt werden diese modernen Ruinen durch die historische „Metropolregion“ Groß-Angkor, eine ehemals hochentwickelte, komplex organisierte Millionenstadt, die maßgeblich durch eine Veränderung des Klimas zu Fall gebracht wurde.
Auch wenn uns nicht erst die letzte Finanzkrise den Satz gelehrt hat, dass „Entwicklungen der Vergangenheit keine Prognose für die Zukunft erlauben“, muss man kein Endzeit-Fanatiker sein, um hie und da Parallelen zur heutigen Situation zu ziehen, wie es eine derzeitige akademische Debatte über das Ende des Energiezeitalters und die Folgen des Klimawandels mit zum Teil beängstigendem Realismus tut. Einige Hintergründe hierzu stellen wir am Ende dieses Hefts vor. Dabei zeigt sich: Manche Stadt, deren Untergang uns eine sichere Sache schien, ist offenbar doch hervorragend für die Zukunft gerüstet. Während andere, von deren Fortbestand wir zu Beginn felsenfest überzeugt waren, durchaus mit existenziellen Problemen zu kämpfen haben.

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