Bauwelt

Wie baut man eine Ellipse in eine Schuhschachtel?

Um den Saal von Frank Gehry in den Paulick-Bau zu implementieren, musste die östliche Gebäude­hälfte entkernt und innen neu aufgebaut werden. Einblicke in den Bauablauf

Text: Kleilein, Doris, Berlin

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    In Tortenstücke zerlegt: Beschreibung der elliptischen Geometrie in Radien
    Zeichnung: rw+

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    In Tortenstücke zerlegt: Beschreibung der elliptischen Geometrie in Radien

    Zeichnung: rw+

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    Drei Bauetappen des Saals: Aussteifungs­kern mit Abstützung der Außenwände, ...
    Foto: Till Schuster

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    ... Schalung des Rangs, ...
    Foto: Till Schuster

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    ... Rang im Rohbau

    Foto: Till Schuster

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    ... Rang im Rohbau

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    Der rote Stahlträger spannt 25 Meter über den Kon­zertsaal.

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    Der rote Stahlträger spannt 25 Meter über den Kon­zertsaal.

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    Im Inneren ist das Technikgeschoss unter­gebracht. Im Bild die steuerbaren Leuchten des „Sternenhimmels“

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    Im Inneren ist das Technikgeschoss unter­gebracht. Im Bild die steuerbaren Leuchten des „Sternenhimmels“

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    Von Lagerhaus zur hochwertigen Konzerthalle: der Bauablauf des Saals
    Schemazeichnung: rw+

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    Von Lagerhaus zur hochwertigen Konzerthalle: der Bauablauf des Saals

    Schemazeichnung: rw+

Wie baut man eine Ellipse in eine Schuhschachtel?

Um den Saal von Frank Gehry in den Paulick-Bau zu implementieren, musste die östliche Gebäude­hälfte entkernt und innen neu aufgebaut werden. Einblicke in den Bauablauf

Text: Kleilein, Doris, Berlin

Das geschwungene Oval des Rangs scheint in der Kubatur des Altbaus zu schweben. Diesen Raumeindruck zu erzeugen, war ein logistischer und konstruktiver Kraftakt. Ein neues Dach musste gebaut, der Bestand entkernt und der Rang aus Stahlbeton stützenfrei auf die Außenwände ge­lagert werden. Um Zeit zu sparen, entschlossen sich rw+, diese drei Baumaßnahmen parallel laufen zu lassen.
Nach dem Abriss des verrosteten Stahldachs über der Saalseite wurde mittig ein Kern aus Bestandsdecken – und -wänden stehen gelassen und zusätzlich aufgemauert. Von diesem Kern aus war es möglich, mit Stahlträgern die Außenwände abzustützen – erst dann konnten die Geschoss­decken Stück für Stück abgebaut werden, bis nur noch die Fassade des Altbaus. Im Anschluss wurde eine Stahlbetonwand geschossweise innen vor die Bestandswände gesetzt und eine Unterkonstruktion für den Rang gebaut. Nach dem Betonieren des Rangs und der Eingangsebene konnte dann der Kern bis zur Oberkante des heutigen Saals abgebrochen werden. Als oberer Abschluss wurde ein neuer, 3,15 Meter hoher Stahlträger über den Konzertsaal gesetzt, der das Technikgeschoss beherbergt. Erst als dieser Verbundträger eingebaut war, konnte der Rest des Kerns im Saal abgebaut und das neue Dach aufgesetzt werden. Um die zusätzlichen Lasten aufzunehmen, mussten auch die Fundamente des Paulick-Baus unterfangen und mit eingespritztem Beton verstärkt werden.
Das dreidimensionale Schottengebilde des Rangs
Der Entwurf von Frank Gehry beschreibt einen zweifach geschwungenen elliptischen Verlauf des Ranges. Um dieses geometrisch bestimmen zu können, haben rw+ den Entwurf in Quadranten aufgeteilt, die mittels konzentrischer Achsen weiter detailliert wurden, so dass Radien, Maße und Höhe entnommen werden konnten. Dazu haben die Architekten das Rhino-Modell von Gehry Partners in Archicad neu aufgebaut. Die Ausführungs­planung der Rohbaugeometrie zeigt eine Aufteilung des Rangs in 740 Koordinaten. Mit dieser Methode konnten schmale Tortenstücke exakt bestimmt werden, die im Werk der Firma Peri in Potsdam vorgefertigt und auf der Baustelle im 50-Zentimeter-Raster platziert wurden.
Die fugenlos erscheinende Wandverkleidung des Saals besteht aus akustisch wirksamen gewölbten Verbundplatten, 2,50 m hoch und 1,25 m breit. Nach Versuchen mit MDF wählten die Architekten Gipsfaserplatten, die rückseitig geschlitzt, mittels Vakuumpresse gebogen und mit einem Douglasienholzfunier aus 15-25 Zentimeter Platten belegt wurden.
Fakten
Architekten Gehry Partners, Los Angeles; rw+, Berlin
aus Bauwelt 4.2017
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