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Grenzauflösung

Das Architekturbüro Innocad stellt aus und zeigt seinen disziplinübergreifenden Gestaltungsansatz

Text: Bittner, Franziska, Berlin

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    Blick in den Raum der Architektur Galerie Berlin
    Foto: Jan Bitter

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    Foto: Jan Bitter

Grenzauflösung

Das Architekturbüro Innocad stellt aus und zeigt seinen disziplinübergreifenden Gestaltungsansatz

Text: Bittner, Franziska, Berlin

Sobald sich die Tür zur Karl-Marx-Alle schließt, verfliegt der tosende Lärm der vorbeifahrenden Autos und die Architektur Galerie Berlin füllt sich mit sonderbar angenehmen Klängen. Deckenhohe Spiegelwände lösen die sonst so klaren Grenzen des Raumes auf. Vor ihnen platziert sind allein drei Figurinen. Aber wo ist nun der Zusammenhang zwischen Architektur, Modewerk und Musik?
Eine klassische Dokumentation mit Plänen und Modellen wird man in den Räumen des Galeristen Ullrich Müller wohl selten sehen. Vielmehr wird der Fragestellung nachgegangen, wie sich die Eigenschaften von Architektur in einen Ausstellungsraum übertragen lassen.
Das österreichische Büro Innocad hat darauf eine gelungene Antwort gefunden. Gemeinsam mit der Modedesignerin Sabrina Stadlober und ihrem Designlabel 13&9, haben sie drei Modewerke entworfen, denen als Grundlage drei Projekte des Büros dienen. Nicht nur konzeptionell bilden diese eine Basis für die Entwürfe, auch das Material und die Technologie werden in die Modesprache übersetzt. So ist eines der Modelle tatsächlich aus hauchdünnen Schieferplatten gefertigt, analog zur Museumseinrichtung im Zeughaus Graz. Begleitend ist jeder Figurine ein Video zugeteilt. Darauf dokumentiert: der Prozess der Transformation. Angefangen bei dem jeweiligen Architekturprojekt bis hin zum fertigen Modewerk. Die Grazer Architekten gehen mit der Ausstellungskonzeption noch einen Schritt weiter und beziehen Musik in die Installation mit ein. Musikproduzent Serbin Su hat zusammen mit Architekt Martin Lesjak, der nebenher als DJ auftritt, Soundtracks produziert. Sie sind aus Klängen komponiert, die beim Berühren oder Bearbeiten des verwendeten Materials entstehen. Jedem Exponat ist eine eigene Tonspur zugeordnet. Mit etwas Abstand verschwimmen die Konturen. Die Klanginstallationen und die Figurinen mit ihren Spiegelungen fügen sich zu einem überzeugenden Gesamtwerk.

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